Reisebericht Slowenien
Reisezeit: April 2005
Reisedauer: 3 Tage
Reiseroute: Italien, Slowenien, Kroatien, Bosnien-Herzegowina, Montenegro, Albanien, Mazedonien, Bulgarien, Rumänien
Reiseart: Rundreise mit Auto
Persönliche Eindrücke von Slowenien: Die Eindrücke von Slowenien waren im Jahre 2005 gemischt. Mit dem
Beitritt zur EU 2004 ist die Einreise und der Aufenthalt einfacher geworden. Slowenien hat von seinen Nachbarländern
einiges gemeinsam an Sehenswürdigkeiten.
Im Norden sind die Alpen, wie man sie von Österreich her kennt. Im Süd-Westen die Adria, fast so wie in Kroatien.
Und die Küstenstädte Koper und andere versprühen ein italienisches Flair. Somit findet man in Slowenien nichts
Neues oder Außergewöhnliches.
Das Land ist klein, die Entfernungen kurz. Man kann in einem Urlaub schön Wandern und am anderen Tag an der Adria am
Strand liegen. Das Preisniveau lag 2005 unter dem deutschen, aber ein Billigreiseland ist Slowenien nicht.
Vorteilhaft ist noch, dass überall deutsch oder englisch gesprochen wird. Gerade die junge Bevölkerung erlernt
entweder beide oder eine der Sprachen. Leider finden sich überall noch teilweise hässliche Reste aus der
Ex-jugoslawischen Epoche in Form von Betonbauten, Industrieruinen und anderen Schandflecken.
Trotzdem hat mir der Aufenthalt in Slowenien gefallen und ist empfehlenswert.
Reiseziele sortiert
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Stanjel [ ^ ]
Das mittelalterliche Stanjel wird in den Reiseführern als schönes Beispiel eines slowenischen Karstdorfes genannt und empfohlen. Stanjel wirkte am Sonntagmorgen wie ausgestorben. Früher war es fast komplett verlassen, heute wohnen viele neu hinzugezogene Bewohner in diesem Karstdorf. Sehenswert ist die Kirche Sv.Daniel, die kleine Burg und einige alte Häuser in der Mitte des Dorfes.
Bilderserie von Stanjel (22 Bilder, 1.21 MB)
Ljubljana [ ^ ]
Die größte Stadt Sloweniens, gleichzeitig die Hauptstadt, hinterlässt ein zwiespältigen Eindruck bei mir. Man sollte nicht zu viel alte Bausubstanz erwarten, dagegen eher auf den Spuren einiger bekannter Architekten aus dem 20. Jh. durch die Stadt spazieren. Aufgrund zweier zerstörender Erdbeben in den Jahren 1511 und 1895 sind nur wenige Zeugnisse aus dieser Zeit erhalten geblieben. Nach dem zweiten Erdbeben nutzte man die Möglichkeit eine neue moderne Stadt aufzubauen und übergab diese Aufgabe den Architekten Maks Fabiani. Später setzte diesen Weg der berühmte Architekt Joze Plecnik auf eindrucksvollste Weise fort. In der Innenstadt von Ljubljana finden sich zahlreiche Häuser und repräsentative Bauten im Jugendstil wieder. Auf dem Burgberg ist ein multimediales Geschichts-Museum ansässig, was die gesamte Geschichte der Hauptstadt aufzeigt. Nebenbei hat man vom Burgberg die schönste Aussicht auf die gesamte Stadt mit ihrer Umgebung.
Stadtrundgang durch Ljubljana (51 Bilder, 2.50 MB)
Ljubljana Zale [ ^ ]
Besonders interessant empfand ich den Besuch in der Totenstadt (Friedhof) im Stadtteil Zale. Die weißen und kühlen Gebäude sollen den Übergang in die Welt der Toten symbolisieren. Eine reizvolle Aufgabe in Anlehnung an alten Traditionen und mit klaren Linien. Ein weiteres Meisterwerk von Joze Plecnik.
Bilderserie von der Totenstadt Zale (11 Bilder, 667 KB)
Ljubljanas Architektur: Maks Fabiani und Joze Plecnik (PDF-Datei, 16 KB)
Kranj [ ^ ]
Das Städtchen Kranj zeigte sich in einem noch grauen und tristen Zustand. Bis man die Altstadt erreicht hat, durchfährt man Industriegebiete auf breiten Hauptstraßen. Die Altstadt selbst ist noch wenig saniert und wartet auf eine deutliche Aufwertung. Das alte Kranj ist malerisch gelegen, umgeben von den Flüssen Sava und Kokra. Der Mittelpunkt der Altstadt ist der Platz Glavni trg. mit seinen abgehenden Straßen. Hier finden sich schöne alte Handwerkerhäuser, das Rathaus und die aus dem 15.Jh stammende Kirche des hl. Kancijan. Alte Bausubstanz findet sich auch in der Burg mit seinem Wachturm und die Rosenkranzkirche. Der schon in Ljubljana wirkende Architekt setzte diesem Bau Arkaden und einen Brunnen davor.
Stadtrundgang durch Kranj (18 Bilder, 908 KB)
Velika Planina [ ^ ]
Velika Planina ist die größte Hochebene in den Steiner Alpen. Von der Talstation einer Gondelbahn erreicht man die 1407 m hoch gelegene Alm. Von wo es noch einmal 250 m mit dem Sessellift oder per Fuß bergauf geht. Vom höchsten Punkt der Hochebene bietet sich ein fantastisches Panorama auf die nähere und weiter entfernt liegende Umgebung. Das markanteste Wahrzeichen der Hochebene sind die unzähligen noch vorhandenen Sennerhütten in ihrer typischen Bauweise. Woher diese eigenartige Bauweise kommt, ist ungewiss. Auf der Hochebene kann man gut wandern oder direkt dorthin bzw. als Ausgangsort in die Umgebung wandern. Bei schönem Wetter ist der Ausflug zur Hochebene Velika Planina zu empfehlen und sehenswert.
Bilderserie von Velika Planina (31 Bilder, 1.48 MB)
Kamnik [ ^ ]
Die kleine Stadt Kamnik hat einige gut erhaltene Bauwerke aus dem 16.Jh. und dient oftmals als Ausgangspunkt zu Wanderungen in die wildromantische Kamniske alpe (Steiner Alpen). Für mich war Kamnik nur ein kurze Rastplatz auf dem Weg zur Hochebene Velika Planina.
Stadtrundgang durch Kamnik (10 Bilder, 491 KB)
Predjamski grad [ ^ ]
Die Burg Predjamski grad hat eine bewegende Geschichte hinter sich und kann auch eine interessante Geschichte von einem zum Volkshelden mutierten tapferen Ritter erzählen. Am Ende eines schluchtartigen Einschnittes an einer 123 m hohen Felswand liegt die Burg Predjamski grad. Eine Grafenfamilie ließ im 13. Jh. eine Festung in die dahinter liegenden Höhlen bauen. Im 16. Jh. wurde davor ein Renaissanceschloss errichtet. Die Lage des Schlosses gewährte optimale Verteidigungsmöglichkeiten, u.a. durch eine Zugbrücke und dem schützenden Felsen dahinter. Der Rundgang durch die Burg ist interessant, aber bietet sonst keine Höhepunkte. Aber die Lage und Schönheit der Burg ist die Reise alle mal wert.
Bilderserie von Predjamski grad (24 Bilder, 1.37 MB)
Geschichte: Von Wegelagerern und Edelleuten (PDF-Datei, 13 KB)
Hrastovlje [ ^ ]
Den Blick auf Triest vor den Augen und 300 m steiler Fels trennt die Burg Socerb vom flachen, meeresnahen Karstlandes. Die heutige Burg stammt etwa aus dem 13. Jh., wobei Anfang des 20. Jh. eine Sanierung stattfand. In der Burg befindet sich ein sehr gutes Restaurant, was nicht nur aufgrund der Aussicht einladend ist. Unmittelbar in der Nähe kommt auf der Autobahn über eine atemberaubende Brücke schnell und sicher an die Küste Sloweniens. Wenn man die Schnellstraße meidet und die alte Straße benutzt, kann man die schönen Eindrücke länger genießen und man kommt an dem Dorf Crni kal vorbei. Crni kal liegt am Fuße des Karstabbruches und hat wie Pisa einen "schiefen Turm" zu bieten. Der venezianische Turm der St.-Valentinskirche neigt sich von Jahr zu Jahr immer schräger. Ganz in der Nähe befindet sich das El Dorado des Freeclimbing-Sports, die Ortschaft Osp mit ihrer berühmten Steilwand. Der Höhepunkt meiner Tagesreise war der Ort Hrastovlje mit seiner Wehrkirche. Die Dreifaltigkeitskirche Sv. Trojica thront auf einen Hügel über dem Dorf und hat eine wohl seltene Sehenswürdigkeiten zu bieten. Die dreischiffige Kirche stammt aus dem 13. Jh., die umgebenden Wehrmauern aus dem 16. Jh. Im Inneren wurde die Kirche von einem istrischen Maler mit Fresken ausgemalt. Das berühmteste an diesen Fresken ist das Bild der "Totentanz", wo vom Kind über den Bauern bis zum Bischof, alle in das Reich des Todes begleitet werden. So ganz nach dem Motto: Im Tod sind alle gleich. Die anderen Fresken beinhalten die üblichen christlichen Motive und Bilderzyklen. Eine ähnliche Kirche mit Totentanz ist in Beram/Kroatien zu finden.
Bilderserie von Hrastovlje und Umgebung (30 Bilder, 1.38 MB)
Koper [ ^ ]
Die Hafenstadt Koper empfängt seine Gäste zuerst einmal mit Industrie und einer großen Hafenanlage. Das alte Koper, überall noch mit dem italienischen Namen Capodistria ausgeschildert, hat eine nette Altstadt zu bieten. Vom Festland kommend betritt man die Altstadt durch das einzige noch erhaltene Stadttor Vrata muta. Vorbei am Stadtbrunnen (Pontejev vodnjak), weiter entlang der Haupthandelsstraße (Cevljarska ulica) finden sich zahlreiche Geschäfte, Boutiquen, Cafés und Restaurants. Der Mittelpunkt des alten Kopers bildet die Piazza (Titov trg). Hier merkt man sofort die langjährige Abhängigkeit von Venedig. Der Prätorenpalast, die Domkirche und die wunderschöne Loggia mit ihren zierlichen gotischen Bögen bilden ein herrliches Ensemble. Der restliche Teil der Altstadt lädt zum Bummeln ein, aber man sollte nicht zu hohe Erwartungen stellen. Auch das restliche Koper sowie die Umgebung sind nicht sehenswert. Auf der Weiterfahrt an der Küste in Richtung Piran wurde ich eher enttäuscht von den Ausblicken, als das in mir der Wunsch zum Verweilen aufkam.
Stadtrundgang durch Koper (18 Bilder, 682 KB)
Piran [ ^ ]
Die schönste Stadt an der slowenischen Adriaküste ist Piran. Piran ist autofrei und so muss jeder Besucher sein Auto vor der Stadt stehenlassen und mit einem Bus in die Altstadt fahren. In Piran merkt man sehr schön die Verbindung zwischen Meer und Stadt. Das alte Hafenbecken reicht bis tief ins Stadtzentrum hinein. Wobei die Stadt selbst auf einer Landzunge liegt und vom Tourismus voll vereinnahmt ist. Gleich zu Beginn sieht man den runden Hauptplatz (Tartinijev trg) mit einem Denkmal zu Ehren des Teufelsgeigers Tartini, dem Rathaus aus Zeiten der K und K-Monarchie und einem rotem Patrizierhaus mit gotischen Elementen. Oberhalb der Stadt thront die Domkirche St. Georg mit einem frei stehenden Glockenturm.Vom der Spitze des Turmes hat man eine herrliche Aussicht auf die ganze Stadt Piran mit Hafen und Umgebung. Das sollte man sich nicht entgehen lassen! Vom Glockenturm lässt es sich bestens zur Spitze der Landzunge mit seinem Leuchtturm spazieren, vorbei an vielen einladenden Cafés und Restaurants. Mir gefiel Piran auf meinem kurzen Besuch sehr gut - einfach einladend und ruhiger als manch anderer Urlaubsort.
Stadtrundgang durch Piran (21 Bilder, 838 KB)
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