Reisebericht Mazedonien / Makedonien / F.Y.R.O.M.

Reisezeit: April 2005

Reisedauer: 3 Tage

Reiseroute: Italien, Slowenien, Kroatien, Bosnien-Herzegowina, Montenegro, Albanien, Mazedonien, Bulgarien, Rumänien

Reiseart: Rundreise mit Auto

Persönliche Eindrücke von Mazedonien: Von Mazedonien war ich eher enttäuscht. Man kennt dieses Land zu wenig, es sind nur wenige Reiseberichte darüber zu finden und im TV laufen fast keine Berichte über Mazedonien. Wenn doch, dann meistens ein Bericht über die deutschen KFOR-Truppen. Die Situation war ruhig, die Polizei freundlich und die Bevölkerung ebenso. Die Infrastruktur stammt meistens noch aus ex-jugoslawischen Zeiten, aber ist intakt. Hotels und Restaurants sind überall zu finden. Das Straßennetz ist gut ausgebaut und meistens ohne Probleme befahrbar. Die Preise sind moderat. Die Bevölkerung größtenteils verarmt. Die Landschaften sind oftmals eintönig und dann wieder grandios und einzigartig. Besonders gefiel es mir am Ohrid-See und um Prilep herum. Die restlichen Stationen meiner Reise waren eher durchschnittlich bis langweilig.

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Prespa-See und Ohrid-See [ ^ ]

Nun stehe ich am Ufer des dritten Anrainerstaates des Prespa-Sees - in Mazedonien. Nach Griechenland im Jahre 2001 und vor wenigen Stunden noch am albanischen Ufer blicke ich über den ruhig daliegenden See auf die andere Seite mit den dahinter liegenden Bergen. Hier ist eine Ruhe die seinesgleichen sucht. Nur selten fährt ein Auto vorüber und die kleinen Dörfer am Seeufer sehen nicht viele Touristen. Eine schöne Idylle und süchtig machende Abgeschiedenheit überfällt mich. Die Zeit drängt, es wird dunkel und ich muss weiter zum Ohrid-See. Ende April war die Passstraße zum Ohrid-See aufgrund Schneeverwehungen noch gesperrt. Dadurch musste ich einen Umweg fahren. Abends erreiche ich die Stadt Ohrid und fahre dann noch bis zum Südende an die albanischen Grenze, nach Sveti Naum.

Bilderserie vom Prespa-See und Ohrid-See (12 Bilder, 440 KB)

Sveti Naum [ ^ ]

Das Kloster Sveti Naum am Ohrid-See kurz vor der albanischen Grenze wurde im 10. Jh. gegründet. Die kleine Kirche Sveti Naum mit ihrem heutigen Aussehen stammt aus dem 17. Jh. und ist innen komplett mit Fresken ausgemalt. Die Fresken sind gut erhalten. Das innere der Kirche ist sehr beengt und klein. Sveti Naum ist gut erhalten bzw. restauriert und ist von außen ebenfalls schön anzusehen. Im ehemaligen Klostergebäude befindet sich ein hochpreisiges Hotel. Sicher ein schöner Ort um auszuspannen und den herrlichen Blick über den Ohrid-See zu genießen. Sveti Naum ist einen Ausflug wert und in der unmittelbaren Nähe befinden sich die Quellen, die das Wasser vom höher gelegenen Prespa-See bringen.

Bilderserie von Sveti Naum (38 Bilder, 2.10 MB)

Ohrid [ ^ ]

Die Stadt Ohrid am gleichnamigen See hat eine Vielzahl an historischen bedeutsamen Gebäuden zu bieten. Ein Bummel durch das Städtchen ist reizvoll und an vielen Stellen gibt es sehenswertes zu sehen. Schon in der Antike war Lychnidos (heute Ohrid) von Bedeutung, weil es an der Via Egnatia lag - eine wichtige Verbindungsstraße nach Byzanz. Über der Stadt thront die Festungsruine des Zaren Samuil. Vom Stadtzentrum geht man über die Fußgängerpromenade entlang zahlreicher Geschäfte, Cafés und Restaurants zum kleinen Hafen. Rechter Hand davon beginnt schon die Altstadt von Ohrid.

Stadtrundgang durch Ohrid (15 Bilder, 864 KB)

Die Altstadt von Ohrid hat zahlreiche bedeutsame orthodoxe Kirchen vorzuweisen. Die Kathedrale Sveti Sofia aus dem 10. Jh ist eine davon. Von der Festungsruine hat man einen wunderschönen Rundblick über die Stadt und den See. Gleich unterhalb befindet sich ein altes römisches Theater und weitere interessante Kirchen. Neben alten römischen Ruinen steht die Kirche Sveti Pantelejmon aus dem 10.Jh frisch restauriert. Jetzt nur noch ein paar Schritte nach unten in Richtung See gehen und man steht vor einem weiteren Höhepunkt von Ohrid!

Stadtrundgang durch die Altstadt von Ohrid (38 Bilder, 2.16 MB)

Sveti Kaneo [ ^ ]

Auf einen kleinen Felsvorsprung mit Blick über den Ohrid-See steht das kleine Kirchlein Sveti Kaneo aus dem 13. Jh. Eventuell kennt man dieses Motiv von diversen Bildern her oder vom Film "Vor dem Regen". Das Innere der Kirche ist mit einigen Fresken ausgemalt, aber nicht so spektakulär. Der Wächter ist sehr genau und Fotos vom Inneren waren nicht möglich.

Bilderserie von Sveti Kaneo (10 Bilder, 536 KB)

Die Stadt Ohrid und der gleichnamige See gefiel mir sehr gut und ist auf jeden Fall eine Reise wert. Leider hatte ich kein schönes Wetter erwischt und somit waren meine Eindrücke etwas verregnet. Schade - ich hatte mich so sehr auf diesen Höhepunkt meiner Balkanreise gefreut.

Ein TV-Mitschnitt über Ohrid, dem See und das Kloster Naum aus der ARD TV-Reihe: Schätze der Welt - Erbe der Menschheit - Dauer: 14 Minuten

Struga [ ^ ]

Der Ort Struga unweit der albanischen Grenze hat nicht viel zu bieten. Er hat viele moderne Gebäude zu bieten. Reizvoll ist der einzige Abfluss des Ohreid-Sees mit der Schwarzen Drin.

Bilderserie von Struga (8 Bilder, 312 KB)

Bitola [ ^ ]

Vom Ohrid-See ging es in das nur knapp 70 km entfernte Bitola. Am Stadtzentrum sind die Ausgrabungen der antike Stadt Heraclea Lynchestis zu besichtigen. Die Ausgrabungen sind nicht so sehenswert, aber einen Abstecher wert. Im Zentrum von Bitola ist der Uhrturm das Wahrzeichen der Stadt. Ansonsten hat Bitola nicht viel zu bieten und den Abend verbrachte ich in einem der zahlreichen Cafés.

Stadtrundgang durch Bitola (24 Bilder, 1.24 MB)

Prilep [ ^ ]

Von Bitola nahm ich einen Abstecher nach Krusevo. Krusevo ist ein mazedonischer Wintersportort mit Lift und Abfahrtpisten. Von hier oben hat man einen schönen Blick auf die darunterliegende Ebene. In Prilep selbst bin ich dann eher orientierungslos herumgeirrt. Es gibt kaum sehenswertes und die Stadt ist relativ modern geprägt. In der Nähe sollen einige antike Ausgrabungsstätten sein, welche ich leider nicht finden bzw. entdecken konnte. Somit bin ich ziemlich schnell weiter in Richtung Hauptstadt Skopje weitergefahren.

Bilderserie von Prilep und Umgebung (19 Bilder, 896 KB)

Skopje [ ^ ]

Die Hauptstadt Mazedoniens wurde 1963 durch ein schweres Erdbeben stark zerstört. Die Spuren sind heute noch sichtbar. Am alten Bahnhof ist die Uhr stehen geblieben zum Zeitpunkt des Erdbebens. Heute ist dort ein Museum untergebracht. Die Fußgängerzone zeigt sich modern. Zur Altstadt geht es über eine alte osmanische Steinbrücke über den Fluss Vardar. Oberhalb der Altstadt thront die Ruine der Burg Skopsko Kale. Von dort sind die Ausblicke auf Skopje und Umgebung lohnenswert. Die Altstadt ist von islamischen Bauwerken geprägt. Das Daut Pascha Hammam ist die größte türkische Badeanlage des Balkans. Hinzu kommen zahlreiche Moscheen. Skopje hat mir nicht so gut gefallen. Deshalb habe ich mich wieder auf dem Weg in Richtung Grenze zu Bulgarien gemacht.

Stadtrundgang durch Skopje (44 Bilder, 2.39 MB)

Stip [ ^ ]

Von Skopje ging es auf dem Autoput in Richtung Süden bis Titov Veles und dann auf der Landstraße weiter nach Stip. Stip hat nur sehr wenig interessantes zu bieten. Am Ortseingang sieht man auf einem Berghügel die Reste einer Festung. Im Ort selbst ist ein ehemaliges türkisches Badehaus zu erwähnen. Die Stadt Stip wirkt sehr provinziell und so machte ich mich wieder schnell auf dem Weg in Richtung bulgarische Grenze. Zuvor noch einen kurzen Halt in Strumica. Aber auch hier war die Enttäuschung über fehlende Sehenswürdigkeiten vorhanden. In der Nähe von Strumica sollte eine berühmte Kirche sein. Leider habe ich daraufhin keinen Hinweis bekommen bzw. einen Wegweiser gefunden. Als ich dann keine Lust mehr auf Mazedonien hatte, fuhr ich direkt zur Grenze und verließ unproblematisch dieses Reiseland in Richtung Bulgarien.

Bilderserie von Stip und Umgebung (21 Bilder, 1.10 MB)

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