Reisebericht Estland
Reisezeit: Juli 2003
Reisedauer: 4 Tage
Reiseroute: Tschechien, Polen, Litauen, Lettland und Estland
Reiseart: Rundreise mit Auto
Persönliche Eindrücke von Estland: Die Rundreise durch Estland gefiel mir sehr gut. Dabei sind mir viele Gemeinsamkeiten zu Finnland aufgefallen. Die estnische Sprache ist mit dem finnischen verwandt. Es gibt hier sehr viele Seen und reizvolle Ostsee-Inseln zu besuchen. Das Preisniveau ist günstig, wobei höher als in Lettland und Litauen. Die Hauptstraßen sind in einem guten Zustand, wobei Nebenstraßen fast alle nur aus Schotterpisten bestehen. Das Mitführen von einem Reserverad sollte obligatorisch sein.
Reiseziele sortiert
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Sangaste [ ^ ]
Von der lettischen Grenze aus Valga kommend besuchte ich als erstes Ziel in Estland das Schloss Sangaste. Dieses Schloss ist die Miniaturausgabe von Windsor Castle. Im Süden von Estland gibt es viele ehemalige Gutshäuser, welche heute als Hotel umgebaut worden. Sangaste ist eines von diesen. Danach ging es nach Otepää, einem Wintersportort. Man sollte sich wundern, hier Wintersport treiben zu können. Aber es wird im Winter sehr, sehr kalt und Schnee ist immer vorhanden. Viel Sehenswertes gab es nicht in Otepää zu sehen.
Bilderserie von Sangaste und Otepää (7 Bilder, 254 KB)
Tartu [ ^ ]
Die Stadt Tartu ist die zweitgrößte in Estland und hatte die erste Universität. Laut Reiseführer soll Tartu die 'Perle' Estlands sein. Ich habe vergebens nach den Reizen dieser Stadt gesucht. Eigentlich gab es nicht viel anzusehen. Die alten Universitätsgebäude und eine Kirchenruine sind noch das Interessanteste von Tartu. So ging es weiter zum Peipus-See.
Stadtrundgang durch Tartu (9 Bilder, 272 KB)
Peipus-See [ ^ ]
Von Tartu kommend war mein nächster Anlaufpunkt Alatskivi. Ein ausgefallenes Gutshaus, als Kopie von Balmoral Castle, ist ein Abstecher wert. Kurz darauf sieht man schon den Peipus-See. In Mustvee bekommt man einen guten Eindruck von den Lebensumständen der ansässigen Bevölkerung. Es sind hauptsächlich Nachfahren alt-orthodoxe Russen. Überall wird russisch gesprochen und die orthodoxen Kirchen sind allgegenwärtig. Immer wieder bieten sich schöne Ausblicke auf dem Peipus-See hinaus. Vollkommen idyllisch wird es in Vasknarva. Dieser Ort liegt an der russischen Grenze und sehr abgelegen. Etwas verwundert war ich schon, dass keinerlei Grenzbefestigungen zu sehen waren. Weder Polizei noch Militär. Die Straßen dahin bestehen aus Schotterpisten.
Bilderserie vom Peipus-See (16 Bilder, 540 KB)
Narva [ ^ ]
Auf dem Weg vom Peipus-See nach Narva kommt man am Kloster Pühtitsa in Kuremäe vorbei. Der Anblick dieses Klosters ist fantastisch und ein Besuch sollte unbedingt auf dem Programm stehen. Dieses Kloster steht jedem offen und somit unternahm ich eine Besichtigungstour. Das russisch orthodoxe Kloster ist ein Frauenkloster und als einziges in Estland noch bewohnt. Am Abend erreichte ich die Grenzstadt Narva. Hier ist die Festung Hermannsfeste sehenswert. Auf der gegenüberliegenden russischen Flussseite kann man sehr deutlich die Festung Iwangorod sehen. Sonst bietet der Grenzort wenig und man kann getrost nach der Besichtigung an die Ostsee weiterreisen.
Bilderserie vom Kloster Pühtitsa und Narva (28 Bilder, 807 KB)
Rakvere [ ^ ]
Die Ostseeküste im Nordosten Estlands ist eine Steilküste. Die so genante Glintküste hat ins Meer stürzende Wasserfälle zu bieten. Hier findet man aber auch noch große Industriebetriebe mit nicht unerheblichen Umweltverschmutzungen. Rakvere hat eine schöne Ordensburg aus dem 14.Jh und eine Kirche mit einer Barockkanzel zu bieten.
Bilderserie von Rakvere (9 Bilder, 243 KB)
Nationalpark Lahemaa [ ^ ]
Etwa 40 km östlich von Tallinn gelegen ist der Nationalpark Lahemaa ein lohnendes Ziel. Der Name Lahemaa - Land der Buchten - sagt schon einiges, aber es gibt noch weiteres Sehenswertes zu besichtigen. Die Hochmoore, zerklüfteten Küsten, verträumte Fischerdörfer und zahlreiche schlossartige Herrenhäuser aus dem 18. Jh mit ihren Parks sind die Höhepunkte eines Besuches im Nationalpark. Das Hochmoor Viru raba beeindruckte mich ebenso, wie einige romantische Fischerdörfer. Dort kann man in Abgeschiedenheit und Ruhe seinen Urlaub verbringen. Die Herrenhäuser sind unterschiedlich gut erhalten.
Bilderserie von Lahemaa (24 Bilder, 666 KB)
Tallinn [ ^ ]
Was für ein Anblick bei Estlands Hauptstadt! Eine fast intakte Stadtmauer um die Altstadt mit vielen noch erhaltenen Türmen. Dazu viel Altbausubstanz, wie der Rathausplatz, einer Burganlage mit dem Domberg und zahlreiche alte Bürgerhäuser faszinieren die Besucher von Tallinn. Der Stadtrundgang beginnt am Rathaus aus dem 15. Jh mit seinem Platz. Sehenswerte Bürgerhäuser sind die Große Gilde, Kanutegilde und das Schwarzhäupterhaus, das frühere Haus für ledige Kaufleute. Der Kanonenturm hat einen zweiten Namen: Dicke Margarete. Immer wieder erreicht man die Grenzen der Altstadt und kann an der Stadtmauer entlang laufen. An der Nikolaikirche aus dem 13. Jh vorbei erreicht man schon den Domberg bzw. die Oberstadt. Die Höhepunkte sind zwei Aussichtsbalkone, sowie die Alexander-Newski-Kathedrale. Die Hauptstadt Estlands hat mir sehr gut gefallen und man kann herrlich bummeln, einkaufen oder die gastronomischen Reize auskosten.
Stadtrundgang durch die Altstadt (43 Bilder, 1,10 MB)
Stadtrundgang durch die Oberstadt (16 Bilder, 457 KB)
Ein TV-Mitschnitt über Tallinn aus der ARD TV-Reihe: Schätze der Welt - Erbe der Menschheit - Dauer: 14 Minuten
Saaremaa [ ^ ]
Estland hat einige Ostsee-Inseln zu bieten, welche man unbedingt besuchen sollte. Ich fuhr mit der Fähre auf die Inseln Muhu und Saaremaa, die größte estnische Insel. Auf den Inseln kann man sehr gut seinen kompletten Urlaub verbringen. Da sie sehr flach sind, bieten sich ausgedehnte Radtouren an. Die Fähre legt an der kleineren Inseln Muhu an. Neben einem Gutshof in Pädaste, der alten Kirche von Liiva ist das Dorf Koguva sehenswert. Ein Haufendorf, wo man sich um hundert Jahre zurückversetzt fühlt. Viele der noch 84 bewohnten Höfe vermieten Zimmer oder man kann sie besichtigen. Ich war von Koguva begeistert und kann es nur jeden empfehlen.
Auf Saaremaa besuchte ich zuerst den Mühlberg von Angla und die Wehrkirche in Karja. Eine schöne Ansicht bietet die Bischofsburg in Kuressaare (Arensburg). Zwei weitere Wehrkirchen zeigen sehr deutlich wie die Geschichte von Saaremaa aussah. Auch ein Meteoriteneinschlag vor über 3000 Jahre und seine Folgen können besichtigt werden.
Bilderserie der Insel Muhu (20 Bilder, 797 KB)
Bilderserie der Insel Saaremaa (33 Bilder, 905 KB)
Pärnu [ ^ ]
Auf dem Rückweg nach Lettland besuchte ich die Stadt Pärnu. Der Reiseführer empfahl den Besuch dieser Stadt. Ich war von Pärnu enttäuscht. Es gibt nicht viel Sehenswertes zu bestaunen.
Bilderserie von Pärnu (6 Bilder, 168 KB)
Haben Sie schon den Reisebericht über die Kanareninsel Teneriffa gesehen?