Reisebericht

Reisezeit: Februar und März 2023

Reisedauer: 10 Tage

Reiseroute: Die Höhepunkte von Ligurien beginnend ab der Grenzstadt Ventimiglia bis nach La Spezia und so lang die Zeit dafür reicht. Am Ende noch drei Tage Piemont mit Turin und der Umgebung. In dieser Region war ich schon mehrmals unterwegs und diesmal mache ich vor allem Videoaufnahmen. Nebenbei gibt es Fotos für diese Homepage zu sehen.

Reiseart: Rundreise mit Auto

Persönliche Eindrücke von :

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Tag 1 - Ventimiglia, Dolceacqua und Apricale [ ^ ]

Die Grenzstadt Ventimiglia ist der Start meiner diesjährigen Reise durch Ligurien. Im unteren Teil der Stadt am Fluss Roya tobt der Verkehr. Die Autobahn kommt aus dem Tunnel, die Eisenbahn quält sich durch die Stadt und dann wohnen hier auch noch mehr als 20.000 Menschen. Es ist kein schöner Blick auf das geordnete Chaos. Zum Glück liegt die Altstadt über den Fluss auf einen Hügel. Zwar auch kein wahres Schmuckstück, aber es gibt einiges Sehenswertes anzuschauen. Mit dem Bau der Kathedrale Santa Maria Assunta wurde gegen 1000 begonnen, wobei der Bau erst im 13. Jh abgeschlossen war. Der Besuch musste aufgrund eines Gottesdienstes erst einmal zum Ende des Rundganges aufgeschoben werden. Der Bummel über die Via Garibaldi führt an der Loggia del Parlamento aus dem 14./15.Jh vorbei. Das Oratorio dei Neri lockte mich nur kurz zum Hineinschauen. Mein Ziel des Bummels war die Kirche San Michele aus dem 11.Jh. Heute ist Sonntag und nur an diesen Tag schien die Kirche geöffnet zu sein, laut meinem Reiseführer. Und ich sah die offene Kirchentüre und schaute mich im Inneren um. Diese Kirche war die Familienkapelle der Marktgrafen von Ventimiglia. Beim Bau der Kirche verwendete man alte römische Meilensteine und antike Marmorsäulen. So dient heute ein römischer Meilenstein als Taufbecken, andere in der Krypta als Stütze. Zum Abschluss verlief der Rückweg nochmals zur Kathedrale mit ihrem schönem romanischen Inneren. Der Höhepunkt ist aber das achteckige romanische Baptisterium. Noch etwas in Richtung Grenze zu Frankreich liegen die wunderschönen Hanbury-Gärten. Leider regnete es schon den ganzen Tag und ein Besuch dieser Gärten im Februar bei solchen Wetter ist sicherlich nicht sehr attraktiv. Deswegen wurde dieser Wunsch auf ein anderes Mal verschoben. Dafür unternahm ich noch einen Ausflug in das Nervia-Tal. Das Städtchen Dolceacqua inspirierte schon Claude Monet 1884 zu einem seiner Gemälde. Hier spannt sich eine mittelalterliche Brücke über den Fluss Nervia und im Hintergrund thront das Castello. Der Weg über die Brücke hoch zum Castello führt durch enge und bizarre Gassen. Überall finden sich reizvolle Fotomotive. Zum Ausklang des Tages fuhr ich noch etwas weiter in das Tal zu dem Bergdorf Apricale, welches an dem Hügel zu kleben scheint. Über die Hauptgasse Via Roma führte der Weg nach Oben entlang zahlreicher Murales (Wandbilder). An diesem Ort waren sie aber nicht so interessant und beeindruckend, wie schon woanders mehrmals gesehen. Oben auf dem Plateau angekommen, stehen zwei Kirchen, das Rathaus und eine kleine Burg. Die Kirchen waren noch geöffnet, aber die Burg leider mal wieder verschlossen.

Bilderserie von Ventimiglia, Dolceacqua und Apricale

Tag 2 - Bordighera, San Remo und Cervo [ ^ ]

Der Ort Bordighera war einmal der bevorzugte Aufenthaltsort reicher Engländer im 19. Jh. Sie bauten sich hier große Villen und gestalteten weitere Gebäude mit. Mein Interesse galt erst einmal der ummauerten Altstadt mit seinen zahlreichen Gassen. Wieder überall interessante Fotomotive und auf der kleinen Piazza del Popolo steht die Kirche Chiesa parrocchiale di Santa Maria Maddalena. Unten am Meer steht das Kirchlein des Einsiedlers Ampelius, welcher hier im 5.Jh gelebt haben soll. Der Legende nach soll der Eremit auch den Samen für die hier prächtig wachsende ägyptische Dattelpalme mitgebracht haben. Die Wedel der Palme nutzt der Vatikan zu Ostern. Der Eingang des Bicknell-Museum vom englischen Wissenschaftler Clarens Bicknell wird von einem mächtigen Ficus-Baum dominiert. Auch die Hausfassade des Museums wird von einem Baumriesen fast verschlungen - verrückt! Nicht weit von Bordighera entfernt liegt das legendäre San Remo. Früher ein nobler Urlaubsort der Reichen im Zeitalter des Belle-Epoque und ab den 1950-iger Jahren machte das Schlagerfestival die Stadt vor allem in Italien, aber auch weltweit bekannt. Das Schlagerfestival findet immer im Februar statt und war erst zwei Wochen vorbei. Der Sieger aus dem Jahr 2023 habe ich euch hier auf YouTube verlinkt: Marco Mengoni - Due Vite Im Teatro Ariston findet die Gala statt und wird der Sieger gekrönt. Am Meer steht noch eine alte Festung und im alten Stadtkern die Kathedrale San Siro. Das Casino in San Remo und einige Hotels entstammen der Zeit Belle-Epoque und faszinieren mit ihrem Stil. So ganz passt die Kirche San Basilio mit ihren Zwiebeltürmchen nicht zu der Stadt. Aber hier waren auch immer viele Russen als Gäste und die Kirche ist ein Geschenk der Zarin. Ansonsten ist der Eindruck von San Remo eher zwiespältig. Es wurde auf jeden freien Platz gebaut und alles zubetoniert. Das sieht nicht zum Vorteil der Stadt aus. Ich war wieder froh, als ich an der Küstenstraße weiter nach Cervo fahren durfte. Das war wieder ein charmanter Küstenort, wo es zahlreiche Fotomotive gab. Im Sommer kann man am Strand baden und dann zum Abend hoch hinauf im Ort den Tag ausklingen lassen. In luftiger Höhe ist die spätbarocke Kirche San Giovanni Battista schon von weitem zu sehen. Ein Bauwerk mit markanter Größe, welche von den vielen Korallenfischern gespendet wurde. Am höchstgelegenen Punkt des Ortes steht ein Castello. Leider war es ein Montag und da ist meistens alles geschlossen.

Bilderserie von Bordighera, San Remo und Cervo

Tag 3 - Laigueglia, Albenga, Finale Ligure und Noli [ ^ ]

Der Morgen startete im schönen Badeort Laigueglia. Das ehemalige Fischerdorf hat keinen richtigen Hafen. Die Fischerboote liegen einfach am Strand und für die Sicherheit gibt es einen kleinen Wehrturm. Der Wind blies heftig und bevor ich meinen ersten Cappuccino genießen durfte, ließ ich mir den eisigen Wind über das Gesicht wehen. Die kleine Einkaufsgasse war verlassen und unmittelbar hinter den Bahngleisen liegt die Kirche San Matteo. Auf der Weiterfahrt an der Küstenstraße habe ich in Albenga einen Halt eingelegt. Albenga ist eine alte römische Stadt und im frühen Mittelalter war es eine wohlhabende Handelsstadt. In seinem alten Stadtkern sieht man zahlreiche Geschlechtertürme und schöne Bürgerhäuser. Eine Kathedrale und gleich nebenan ein wirklich sehenswertes sehr altes Baptisterium runden einen Stadtrundgang ab. Das frühchristliche Baptisterium stammt vermutlich aus dem 5. Jh und im Inneren sticht das Taufbecken und ein Mosaik hervor. Den Aufstieg auf den höchsten Geschlechterturm (Torre del Comune) verpasste ich leider. Am Nachmittag besuchte ich den dreigeteilten Ort Finale Ligure. Im Ortsteil Finale Marina am Strand steht der monumentale Bogen der Margarethe von Österreich. Ihre zukünftige Schwiegertochter aus Spanien machte hier einen Halt und deswegen sieht man die rot-gelben Farben der Blumen und Flaggen. Der historische Ortsteil Finalborgo hat zahlreiche schöne Bauwerke zu bieten. Durch eine Stadtmauer geschützt betritt man die historische Stadt. Es gibt hübsche Plätze und Paläste und das farbig bemalte Stadttor Porta Testa bildete den Abschluss. Von dort ging der Blick den Berg nach Oben zu den Ruinen des Castel Gavone. Ich ersparte mir aber den Aufstieg und fuhr zu meinem letzten Tagesziel nach Noli. Hier erwartete mich wieder ein historischer Stadtkern mit Bürgerhäusern, einem Rathaus und einer schönen, aber leider verschlossenen Kirche San Paragorio. So blieb mir nur der Gang außen entlang des Zaunes. Den Aufstieg zum Castello di Monte Ursino ersparte ich mir auch, weil dies ebenfalls nicht geöffnet war. Trotzdem ein schöner Abschluss des Tages mit tollen Eindrücken.

Bilderserie von Laigueglia, Albenga, Finale Ligure und Noli

Tag 4 - Genua [ ^ ]

Genua war über viele Jahre das Schmuddelkind von Norditalien. Heruntergekommen, marode und voll von Kriminalität. Auch mir wurde hier einmal das Auto aufgebrochen. Und bei meinem Rundgang durch die Altstadt sah man viele Gruppen von Polizisten. Man sollte auch heute noch auf seine Wertsachen gut aufpassen. Aber es hat sich auch vieles zum Besseren geändert. Viele Gebäude in der Altstadt wurden saniert und das Hafenviertel komplett umgekrempelt und neu + modern gestaltet. Die Touristen kommen wieder und genießen die Stadt. Ich wollte es ihnen gleich tun, aber das Wetter spielte nicht so ganz mit. Es regnete einige Zeit des Tages. Genua hat viel zu bieten. Es gibt unzählige Museen, Galerien, Kirchen und weitere Attraktion zu bestaunen. Mein Rundgang begann am Schifffahrtsmuseum Galata Museo del Mare, wo alles über die Schifffahrt erzählt wird. Die nächste Station ist wohl das Aushängeschild vom modernen Genua, das Arquario/Aquarium. Es ist eines der größten Aquarien Europas und zeigt 70 verschiedene Ökosysteme. Gleich nebenan gibt es für Kinder den Erlebnispark La Citta dei Bambini. Nur ein paar Schritte daneben über dem Wasser schwebt die Glaskugel vom Projekt Biosfera. Hier gedeihen exotischen Pflanzen und Tiere in einer abgeschlossenen Glaskugel. Auf einem weiteren ehemaligen Hafenkai steht die großen Stahlspinne Bigo. Ein Panoramaaufzug, welcher einem Hafenkran nachgeahmt ist. Zwischen Hafen und der Altstadt strömt der Verkehr durch die Stadt. Vor allem die Hochstraße ist optisch ein Hindernis alles als schön und beruhigend wahrzunehmen. Gleich hinter der Hochstraße findet man das wunderschöne Gebäude eine der ältesten Banken von Europa. Der Palazzo San Giorgio ist mit Fresken an den Außenwänden geschmückt. Nun ging es in die Altstadt zur Cattedrale di San Lorenzo. Das Innere war größtenteils abgesperrt und so nutzte ich das Angebot für ein paar Euro auf den Turm zu steigen und von der Loge der Dogen in das Kircheninnere zu schauen. Auf dem weiteren Rundgang durch die Altstadt komme ich am Palazzo Ducale, an der Oper und weiteren Kirchen vorbei. Hinter dem Stadttor Porta Soprana entdeckte ich ein schmales alleinstehendes Haus. Hier soll sich der größte Sohn der Stadt - Christoph Kolumbus - in seiner Jugendzeit aufgehalten haben. Aber in dem schmalen Haus gibt es nichts zu sehen. Treppen und ein paar leere Zimmer und die Enttäuschung war groß. In der Altstadt war die Kirche Maria di Castello geöffnet und mir wurden die Türen geöffnet und das Licht eingeschaltet. So konnte ich die Höhepunkte, wie Fresken, ein Türrahmen aus Marmor und eine Loggia im ersten Stock mit dem Fresko Justus von Ravensburg. Ein Aufzug brachte mich in ein oberes Stadtviertel, wo von man einen herrlichen Ausblick über die Stadt und den Hafen genießt. Zum Abschluss schlenderte ich noch die Prachtstraße der Paläste, die Via Garibaldi, entlang. Hier reihen sich Palast an Palast und dienen heute Banken, Institutionen und Museen als neue Residenz. Man könnte in dieser Stadt noch viel mehr anschauen und jeder ist eingeladen sich ein Bild von Genua selbst zu machen. Eine Reise ist die Stadt auf jeden Fall wert.

Bilderserie von Genua

Tag 5 - Camogli, Santa Margherita Ligure und Portofino [ ^ ]

Der heutige Tag begrüßte mich mit Sonne und schon im ersten Ort in Camogli wärmten sich die Menschen in der Sonne. Ich spazierte durch den wunderschönen Ort Camogli mit seiner bunten und sehr hohen Häuserfront am Meer. Im Sommer wird hier auch gebadet, was an die Bagni (kostenpflichtige Badestellen) zu erkennen ist. Eine Kirche und Burg runden das reizvolle Erscheinungsbild ab. Nun fuhr ich über die Halbinsel von Portofino auf die andere Seite in den Badeort Santa Margherita Ligure. Zu Beginn noch ein kurzer Abstecher an den Stadtrand zum Luxushotel Imperiale. Früher lag es auf dem Gebiet der Gemeinde Rapallo und dort wurde der Vertrag von Rapallo abgeschlossen. In Santa Margherita Ligure gibt es keine Sehenswürdigkeiten. Hier gibt es zahlreiche Luxusherbergen und zahlreiche Persönlichkeiten machten hier Urlaub. Die oberste Schicht der Reichen trifft sich aber gern im ehemaligen kleinen Fischerdorf Portofino. Hier ist alles nochmals bedeutend teuer. Deswegen fährt man mit dem Bus dorthin und genießt nur die Ausblicke und lieber kein Menü in einem der Restaurants am Meer. Der Ort ist schön gelegen und sehr romantisch. Im Sommer und am Wochenende wird es sehr voll. Mit mir waren nicht viel Touristen unterwegs und die Reichen und Schönen waren anscheinend auch nicht anwesend. Einmal kurz im Dorf am Meer entlang schlendern und dann zur Kirche Chiesa di San Giorgio hinaufsteigen und sich am Ausblick zu erfreuen. Das Castello Brown noch weiter oben sollte man besuchen. Eine wirklich reizvolle kleine Burg mit tollem Blick über Portofino und das Ligurische Meer. Noch ein kurzer Weg zum Leuchtturm und dann ging es wieder zurück mit dem Bus. Ein schöner Tag mit viel Sonne ging zu Ende.

Bilderserie von Camogli, Santa Margherita Ligure und Portofino

Tag 6 - Levanto, Monterosso al Mare, Vernazza und (Riomaggiore + Porto Venere) [ ^ ]

Heute wollte ich eine Tour entlang einiger Dörfer der Cinque Terre mit dem Auto unternehmen. Ich war in der Cinque Terre das letzte Mal im Jahr 2021, aber damals habe ich die Dörfer erwandert. Dabei hat man nicht immer Lust und Zeit sich die einzelnen Dörfer genauer anzusehen. Dies wollte ich heute nachholen. Aber mit dem Auto in die Cinque Terre zu fahren sollte man dringend unterlassen. Es gibt kaum Parkplätze oder nur welche, wo man sehr weit in das Dorf + zurück laufen muss. Aber ich befinde mich komplett außerhalb der Saison und an keinem Wochenende. Ich startet in Levanto, was auch das Tor zur Cinque Terre genannt wird. Ein recht großer Ort mit städtischer Atmosphäre und ein paar Sehenswürdigkeiten, wie eine schöne Kirche, eine Burg und ein paar alten Häusern. Dann fuhr ich als erstes in das Cinque Terre-Dorf Monterosso al Mare. Über viele Serpentinen erreichte ich das Dorf und fand einen Parkplatz. In Monterosso al Mare selbst gibt es wieder eine gotische Kirche mit einer schönen Fensterrose. Auf dem Weg zum Kapuzinerkloster gibt es wundervolle Panoramaausblicke. Die Weiterfahrt nach Vernazza gestaltete sich wieder sehr kurvenreich und es dauert eine Weile bis man die Straße komplett nach oben gefahren ist und später wieder in engen Kurven nach unten zur Küstenlinie fährt. In Vernazza musste ich etwa 1km ins Dorf laufen. Es waren schon einige Touristen vor Ort und überall wird kräftig gebaut. An einer kleinen Bucht steht eine Kirche aus dem 14. Jh mit einem achteckigen Turm. Davor liegen Boote im Wasser und von einer Mole hat man den herrlichen Rundblick auf die kleine Bucht im Ort. Alles sehr reizvoll und wunderschön anzusehen. Zum Abschluss sollte noch Riomaggiore folgen, mein Lieblingsort der Cinque Terre. Zuerst wieder die lange Anfahrt und dann das böse Erwachen. Es gibt keinen einzigen Parkplatz für Gäste, sondern nur Anwohnerparkplätze. Damit hatte ich nicht gerechnet, aber das bestärkt meine Aussage in der Einleitung dieses Artikels - Fahre nicht mit dem Auto in die Cinque Terre! Also konnte ich das Dorf Riomaggiore nur kurz von oben sehen und fuhr sogleich weiter. Leider war es zeitlich schon am späten Nachmittag und die Fahrt zum Alternativort Porto Venere dauerte auch seine Zeit. Dort angekommen waren die Lichtverhältnisse zu schlecht und ich beschloss nur einen kleinen Spaziergang zu machen und alles am nächsten Tag nochmals zu fotografieren. Deswegen gibt es nur ein paar Schnappschüsse zum Sonnenuntergang von Porto Venere.

Bilderserie von Levanto, Monterosso al Mare, Vernazza und (Riomaggiore + Porto Venere)

Tag 7 - La Spezia, Porto Venere, Lerici, Tellaro und Brugnato [ ^ ]

Die Provinzhauptstadt La Spezia ist eine Hafenstadt und Marinestützpunkt. Zudem wurde La Spezia im 2.Weltkrieg stark zerstört. Deswegen sind große Teile der Stadt gesperrt und der Rest wenig sehenswert. Ich bin schon öfters hier durch- bzw. vorbeigefahren und diesmal wollte ich einen kurzen Besuch unternehmen. Es gibt hier einige Museen zu entdecken. Oberhalb der Altstadt im Castello San Giorgio befindet sich das Archäologische Museum und in der Unterstadt noch weitere moderne Museen. Zwischen Ober- und Unterstadt lässt es sich gut mit Aufzügen pendeln. Mich interessierte aber nochmals der wunderschöne Ort Porto Venere. Also nochmals dorthin gefahren und einen kompletten Rundgang durch die Altstadt absolviert. Durch ein altes Stadttor gelangt man in das Gewirr von schmalen Gassen. Am Ende erblickt man hoch oben auf einen Felsvorsprung das gotische Kirchlein San Pietro aus dem 12. Jh. Hier gibt es eine Loggia mit einem Ausblick auf die Küstenlinien und vom Dach hat man einen wundervollen Blick auf die Altstadt mit Bucht und den dahinter liegenden Bergen. Eine weitere gotische Kirche entdeckt man auf dem weiteren Weg zur Burg. Die Kirche Chiesa di San Lorenzo überzeugt vom Äußeren und im Inneren mit schönen Ansichten. Noch ein kurzer Anstieg zum Castello Doria und mit dem Besuch dieser Burg findet der Rundgang ein erfolgreiches Ende. Heute ist Samstag und an den Wochenende sind in Italien immer viele Menschen und Familien unterwegs. In Porto Venere konnte ich diesen noch aus dem Weg gehen, aber auf der Fahrt nach Lerici spürte ich es dann voll. Der kleine Hafenort mit imposanter Burg war total überlaufen und ich fand keinen Parkplatz. So entschloss ich mich in das nur wenige Kilometer entfernte verträumte Tellaro zu fahren. Und hier klappte es mit einem Parkplatz und der Ort ist ebenso wundervoll. Um einen kleinen Hafen herum gruppiert sich eine Kirche und kleine Häuser. Alles in pastellfarben angestrichen und dies ergibt einen traumhaften Anblick. Bevor es dunkel wurde, wollte ich auf der Weiterfahrt noch einen kurzen Stopp in dem Bergort Brugnato machen. Dies empfahl mir ein neuer Reiseführer, aber so ein großes Highlight wurde es nicht. Es gab nicht spektakuläres oder außergewöhnliches zu sehen. Eben ein kleine enge Altstadt mit einer Kathedrale und ein paar schönen Plätzen.

Bilderserie von La Spezia, Porto Venere, Lerici, Tellaro und Brugnato

Tag 8 - Racconigi, Saluzzo, Abbazia di Staffarda und Castello della Manta [ ^ ]

Ich bin nun in die Region Piemont gefahren und in der Umgebung von Turin will ich einige Orte erkunden. Südlich von Turin in Racconigi steht das Königsschloss des Hauses Savoyen. Ich wollte es nicht besichtigen, sondern nur ein kurzer Halt auf dem Weg nach Saluzzo machen. Die Stadt Saluzzo gehörte im Mittelalter den Marktgrafen von Saluzzo und diese bauten viele Gebäude und ihre Burg. An der Unterstadt steht die Kathedrale und durch ein Stadttor und einen langen aufsteigenden Weg erreicht man die Oberstadt mit ihrer Burg - La Castiglia. Gleich in der Nähre befindet sich die Kirche Chiesa di San Giovanni mit Fresken von Hans Clemer (genannt der Meister von Elva). In den Bergort Elva werde ich nicht kommen können, um sein Meisterwerk sehen zu können, aber es werden noch weitere Besuche der Region folgen. Auf dem Spaziergang durch die Altstadt sah ich noch einen wundervoll geschmückten Eingang zu einem Ristorante. Als nächstes folgte der Besuch eines der wichtigsten Klöster der Region, in das Kloster Abbazia di Staffarda. Mein Reiseführer beschrieb das Kloster wunderschön, aber ich fand eher ein verwahrlostes Ensemble vor, was auf keinen Fall zum Träumen einlud. Die Klosterkirche war sehr schön, aber den Rest konnte man eher vergessen. Der gesamte Klosterkomplex beinhaltete eine landwirtschaftliche Anlage. Man hörte und roch die Kühe und es war einiges los auf dem großen Komplex. Für das Castello della Manta reichte die Zeit nur für einen kurzen Rundweg um die Burg und den Besuch der mit Fresken ausgeschmückte Kirche. Die Burg soll im Inneren mit wundervollen Fresken ausgeschmückt sein und ist im Rahmen einer Führung zu besichtigen.

Bilderserie von Racconigi, Saluzzo, Abbazia di Staffarda und Castello della Manta

Tag 9 - Sant’Antonio di Ranverso, Avigliana, Sacra di San Michele, Susa und Exilles [ ^ ]

Heute unternahm ich einen Ausflug in das Valle di Susa. Westlich von Turin liegen einige Täler der Westalpen und eines davon das Tal von Susa. Hier führt auch die Autobahn zum Alpentunnel Fejus mit einer Länge von 13 km nach Frankreich weiter. Meine erste Station war die gotische Kirche Sant’Antonio di Ranverso mit ihren markanten Spitzgiebeln. Ich konnte die Kirche nur von außen bestaunen, aber das wusste ich schon, dass sie am heutigen Tag geschlossen war. Gleich in der Nähe befindet sich der kleinere Ort Avigliana mit einem kleinen historischen Zentrum. Hier ist wieder eine gotische Kirche zu nennen, wo einige Kunstwerke angeleuchtet wurden. Am Hauptplatz Piazza Conte Rosso steht das Rathaus und man hat einen tollen Blick auf die Burgruine und das Tal. Die Sacra di San Michele war der Grund meines Ausfluges in dieses Tal. Hoch oben auf einen exponierten Berggipfel steht die 1000 Jahre alte Abteil Sacra di San Michele. Ein wahrhaft erhabener Blick auf die Abtei hat man bei der Anfahrt. Ab dem Parkplatz muss man noch viele Stufen nach oben laufen bis man irgendwann vor dem Portal der Kirche steht und in diese eintreten kann. Im Inneren der Kirche aus dem 12. Jh stehen die Sarkophage des savoyischen Königshauses und überall sieht man Fresken und Gemälde an den Wänden. Der Ausblick in allen Richtungen sucht seinesgleichen. Beim Hinabsteigen sieht man die ganze Dimension des Bauwerkes. Es wird auch mit dem französischen Mont Saint Michel verglichen. In der Stadt Susa gibt es noch Reste aus römischer Zeit zu entdecken. Ein römisches Stadttor, ein Triumphbogen zu Ehren Kaiser Augusto und noch zwei Bögen eines Aquäduktes sind aufzählenswert. Noch etwas weiter in das Tal fahrend steht in Exilles eine wuchtige Festungsanlage zum Schutz des Königshauses Savoyen vor Frankreich. Im Ort Exilles selbst entdeckte ich zahlreiche Orte, wo die Zeit stehen geblieben schien. Oftmals waren historische Fotografien an den Orten angebracht und man konnte noch vieles von früher erkennen. Mir machte der kleine Rundgang durch den Ort zum Abschluss des Tages viel Freude.

Bilderserie von Sant’Antonio di Ranverso, Avigliana, Sacra di San Michele, Susa und Exilles

Tag 10 - Turin [ ^ ]

Am letzten Tag unternehme ich einen Spaziergang durch die Stadt Turin. Gleich nach Öffnung des Ägyptischen Museum in Turin habe ich mir Eintrittskarten reserviert. Und später lasse ich mich durch die Stadt treiben und genieße den letzten Tag meiner Ligurien-Piemont-Rundreise vom Februar/März 2023. Fotos vom letzten Tag dauern noch etwas!

 

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