Reisebericht Korsika

Reisezeit: Mai 2004

Reisedauer: 5 Tage

Reiseroute: Korsika, Sardinien und Sizilien

Reiseart: Rundreise mit Auto

Persönliche Eindrücke von Korsika: Die Mittelmeerinsel Korsika besuchte ich im Mai 2004 auf einer Rundreise für gesamt fünf Tage. Meine Eindrücke waren gemischt. Etwas enttäuscht, aufgrund der vielen euphorischen Reiseberichte und der eher wenigen Sehenswürdigkeiten erlebte ich trotzdem vier schöne Tage. Das Wetter war Aprilhaft mit viel Wind/Sturm. Entlang der zahlreichen Küstenstraßen erwarten einem herrliche Ausblicke. Diese Fahrten sind sehr schön, aber auch zeitaufwendig. Da das Straßennetz auch im Landesinneren nicht sehr gut ausgebaut ist, sind sehr zeitaufwendige Strecken oftmals an der Tagesordnung. Die Straßen sind fast überall kurvenreich, eng und der Belag nicht immer gut geeignet flott zu fahren. Aber die meisten Korsikaurlauber bringen viel Zeit mit, wodurch man die herrlichen Ausblicke ausgiebig genießen kann.

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Bastia [ ^ ]

Nach einer stürmischen Überfahrt von Livorno mit der Autofähre betrat ich erstmals korsischen Boden in der Hauptstadt des Departement Haute-Corse, in Bastia. Der Stadtrundgang ging zügig voran und mir gefiel vor allem der alte Hafen und die Zitadelle. Es gibt noch einige alte Kirchen, wobei nicht alles so sehenswert erscheint. Dem alten Hafen umgeben sind viele Restaurant und Cafés. Die Zitadelle beinhaltet eine Gewirr von Altstadtgassen und vor dort oben hat man einen wunderschönen Rundblick über Bastia mit Umgebung.

Stadtrundgang durch Bastia (17 Bilder, 860 KB)

Col de Teghime [ ^ ]

Wenn man die direkte Verbindung von Bastia zur anderen Inselseite nimmt, dann überquert man den Pass Col de Teghime. Dort bietet sich ein herrlicher Blick über Bastia und in Richtung Saint-Florent.

Bilderserie vom Col de Teghime (12 Bilder, 533 KB)

Cap Corse [ ^ ]

Von Bastia aus fuhr ich in Richtung Norden der Insel zum Cap Corse. Auf dem Weg dahin kommt man an einigen genuesischen Wachtürmen und teilweisen alten und netten Dörfern oder Städtchen vorbei. Entlang der Küstenstraße bieten sich immer wieder schöne Aussichten auf den Verlauf und das Meer. Auch bei einem Abstecher in das Landesinnere bieten sich interessante Ausblicke, so auf die Turmruine Tour de Seneque und dem Bergdorf Rogliano mit seinem Nachbarort Tomino.

Bilderserie vom Cap Corse Teil 1 (22 Bilder, 1.27 MB)

Der nördlichste Ort ist der Hafen Barcaggio mit einer vor gelagerten Insel. Der Pass Col de la Serra wird von zwei genuesischen Wachtürmen und einer alten Windmühle flankiert. Von dort bietet sich ein schöner Rundblick und auf den kommenden westlichen Küstenabschnitt. Es folgen eher verschlafene Ortschaften mit teilweise Sehenswertes.

Bilderserie vom Cap Corse Teil 2 (29 Bilder, 1.73 MB)

Saint-Florent [ ^ ]

Die Straße wird sehr kurvenreich und die Ausblicke bleiben weiterhin atemberaubend. An dieser Küstenstraße ist das Städtchen Nonza sehenswert. Auf einem Felsvorsprung zeigt sich ein alter genuesischer Wachturm. Saint-Florent habe ich nicht besucht, sondern machte mich gleich auf den Weg zur nicht all zu weit entfernten spät pisanischen Kirche San Michele. Dort fand ich ein kleines Volksfest vor, was ausgiebigere Fotoaufnahmen unmöglich machten. Zum Glück gibt es noch weitere dieser Bauwerke auf der Insel.

Bilderserie von Cap Corse bis Saint-Florent (18 Bilder, 1.01 MB)

Balagne [ ^ ]

Ein lohnender Abstecher von der Küstenstraße in das fruchtbare Hügelland der Balagne lohnt sich auf jeden Fall. Hier findet man noch gut erhaltene Dörfer mit viel Sehenswertes. Als erstes besuchte ich Belgodere mit seinem über dem Ort thronendem Fort. Weiter auf einer Panoramastraße folgend reihen sich auf den Bergkuppen immer wieder schöne Ort auf. Von dort hat man einen wunderschönen Blick in die Täler und in die Umgebung. Ich fuhr bis zum östlichen Ende des Tartagine-Tal zum Forst Tartagine mit seinen Schwarz- und Steinkiefernwäldern. Von dort weiter über eine Passstraße mit Aussicht am Bocca di a Barraglia nach Speloncato. Als einer der schönsten Orte der Balagne hat er einen reizvollen Dorfplatz - Place de Liberation. Das reizvolle Dorf Sant Antonio hat einen besonderen Anblick zu bieten. Auf einem Gebirgskamm hoch oben gelegen und innerhalb einer Fliehburg errichtet, bietet sich dort ein reizvoller Spaziergang durch verwinkelte Gassen an. Auch in der Künstlerkolonie Pigna finden sich verwinkelte Gassen mit vielen Werkstätten und Verkaufsräumen der ansässigen Künstler, vor allem der Kunsthandwerke Malerei und Keramik. Im nahegelegenen Örtchen Aregno ist eine Kirche im pisanischem Stil sehenswert.

Bilderserie durch die Balagne (60 Bilder, 3.26 MB)

Calvi [ ^ ]

Die einzige Attraktion von Calvi ist der sichelförmige Strand und der Ausblick auf die Festung. Die Stadt hat hübsche Restaurants, Cafés und viele Boutiquen zu bieten - eben ein Touristenstädtchen. Die Ankunft einer Fähre vom französischem Festland kommend ist immer ein Blickfang wert. Bei so einer Gelegenheit bekommt man erst einmal die Ausmaße einer Autofähre mit. Beim Ausströmen der vielen Autos wird die Hauptkreuzung gesperrt und die einzige Durchgangsstraße ist überfordert mit der Aufnahme der vielen Autos.

Stadtrundgang durch Calvi (12 Bilder, 609 KB)

Golf von Porto [ ^ ]

Von Calvi weiter an der Küstenstraße fahrend bieten sich nette Ausblicke auf den Küstenverlauf. Vom Pass Col de la Croix hat man einen schönen Blick zur Halbinsel La Scandola sowie dem Ort Girolata. Kurz danach erreicht man das Städtchen Porto mit seinem eckigen Wachturm. Die rote Farbe der Felsen gibt schon einen kleinen Vorgeschmack auf das Kommende - Les Calanche.

Bilderserie von Calvi bis Porto (18 Bilder, 909 KB)

Les Calanche [ ^ ]

Die bizarren Felsformationen von Les Calanche ziehen viele Touristen an. Wild verwitterte Felsen aus rotem Porphyrgestein bilden eigenartige Gebilde und Erscheinungen. Bei entsprechenden Lichtverhältnissen sind diese immer ein gutes Fotomotiv. Leider wollte das Wetter bei mir nicht so ganz mitspielen.

Bilderserie von Les Calanche (18 Bilder, 939 KB)

Col de Vergio [ ^ ]

Auf dem Weg von Porto nach Corte durchquert man zuerst die Spelunca-Schlucht (Gorges de Spelunca) und später den Pass Col de Vergio. Von dem höchsten Pass Korsikas aus bietet sich ein herrlicher Blick auf die Umgebung. Weiter geht die Fahrt durch den Wald von Valdo-Niello mit seinen Lariciokiefern und der anschließenden Schlucht Scala di Santa Regina hindurch hoher Felswände.

Bilderserie vom Col de Vergio (27 Bilder, 1.04 MB)

Corte [ ^ ]

Im Herz von Korsika ist die Universitätsstadt Corte einen Besuch wert. Von 1755 bis 1769 war sie sogar einmal die Hauptstadt des demokratischen Korsikas. Die Hauptattraktion ist die Zitadelle, welche auf einen 500 m über dem Fluss hoch aufragendem Felsgrat thront. Die alte Oberstadt lädt zum Bummeln ein und man sollte über den Anblick der Häuser am Place Gaffori mit Denkmal nicht schaudern. Die Einschusslöcher sind noch von 1750, der Belagerung Cortes durch die Genuesen. Corte war immer schon eine Stadt des Widerstandes und soll die heimliche Hauptstadt Korsikas sein. Ganz in der Nähe befindet sich der Anfang der Schlucht Gorges de la Restonica mit einem wild rauschenden Bach und herrlichem Waldbestand. Am Ende ist man von einem faszinierendem Gebirgspanorama eingenommen. Vom Fuße des Monte Rotondo führen schöne Wanderwege in die Umgebung.

Bilderserie von Corte und Gorges de la Restonica (27 Bilder, 1.89 MB)

Col de Verde [ ^ ]

Von Corte ging es jetzt nach Ghisoni. Überall laden Wanderwege zum Verweilen ein und oftmals durchquert man schöne Forstwälder. Von den Ortschaften her gibt es wenig zu sehen und die Gegend ist von Touristen eher selten besucht. Lange Zeit war mein Auto auf den schmalen Gebirgsstraßen allein unterwegs. Die Verlassenheit kam mir manchmal etwas unheimlich vor, aber für Touristen eventuell genau das Richtige! Die Landschaft war eher hügelig und nicht so spektakulär wie andernorts. Reizvoll auf einem Hügel am Berghang liegt Ste-Lucie-de Tallano. Von dort sind es nur noch wenige Kilometer bis zum Castello Cucuruzzu.

Bilderserie vom Col de Verde (14 Bilder, 729 KB)

Castello Cucuruzzu [ ^ ]

Der Komplex von Cucuruzzu mit seinem Castello von etwa 1500 v. Chr. ist mit dem Castello Arraggio einer der am besten erhaltenden Torreanerausgrabungsorte auf Korsika. Auf einem geführten Rundweg wird viel über die alte Kultur der Torreaner erzählt. Die Torreaner fielen etwa um 1600 v. Chr in Korsika ein und lösten die Kultur der Megalithiker ab. Die Torreaner bauten aus zyklopischem Gestein (genannt auch Torres) Unterkünfte und heilige Stätte. Auf meinen Bildern sieht man vor allem das Castello Cucuruzzu.

Bilderserie vom Castello Cucuruzzu (10 Bilder, 758 KB)

Castello Arraggio [ ^ ]

Über den Pass Col d' Llarata und dem Ort L' Ospendale ging es Richtung Porto-Vecchio an der Küste. Zuvor besuchte ich noch das Castello Arraggio. Als das am besten erhaltende Bauwerk der Torreaner gilt dieses Castello. Ein recht beschwerlicher Aufstieg führt dahin. Aber die Aussicht auf die Umgebung und die Ausgrabungen selber entschädigen wieder für die Anstrengung.

Bilderserie vom Castello Arraggio (23 Bilder, 1.38 MB)

Palombaggia [ ^ ]

Von Porto-Vecchio habe ich mich nach einer Übernachtung verabschiedet. Eigentlich ein reizvoller Ort, aber mit einfach zu vielen Touristen. Wenn man tagelang in eher wenig besuchten Touristengegenden unterwegs ist, dann sehnt man sich wieder nach der Ruhe. So fuhr ich weiter in Richtung Süden am viel gerühmten Strand von Palombaggia vorbei. Er kann zwar nicht mit Karibikstränden mithalten und in den Sommermonaten wird es hier nicht sehr ruhig zugehen, aber ganz nett schaut er aus.

Bilderserie von der Bucht von Palombaggia (7 Bilder, 312 KB)

Route der Megalithen [ ^ ]

Im Südwesten von Korsika gibt es einige Ausgrabungen aus der Kultur der Megalithen. Die Menschen aus der Jungsteinzeit waren Jäger, Sammler, Fischer und später Hirten und entfalteten einen Totenkult von dem noch Reste erhalten blieben. Bei Cauria im Alignement de Stantari stehen einige sehenswerte Menhirstatuen inmitten einer Wiesenlandschaft. In Richtung Tizzano liegt das Alignement de Palaggiu mit über 258 Menhiren, eine der größten Ansammlungen im Mittelmeerraum. Im Umkreis gibt es noch weitere Ausgrabungsstätten, aber leider ist die Ausschilderung ungenügend und man benötigt eine gute Karte bzw. Beschreibung zum Auffinden.

Bilderserie von der Route der Megalithen (25 Bilder, 1.85 MB)

Sartene [ ^ ]

In der Nähe von Sartene steht die bezaubernde genuesische Bogenbrücke Spin' A Cavallu. Zu Sartene selbst sagt man sie sei die korsischste Stadt Korsikas. Am schattigen Place de la Liberation steht die Kirche Ste. Marie. Am Karfreitag findet hier eine Ereignis mit dem Nachempfinden des Opfergang Christi in Form eines Roten Büßers statt. Ein ausgesuchtes Mitglied aus Sartene mit einer Roten Kutte sowie mit Kreuz und Kette beschwert läuft einen vorgezeichneten Weg durch die Stadt ab. Früher war die Altstadt Santa Anna den Liguriern vorbehalten, heute aufgrund des eher nicht modernen Komfort ausländischen Bewohnern. Trotzdem lässt es sich ganz interessant durch die kleine Altstadt schlendern und das Klima von früher erahnen.

Stadtrundgang durch Sartene und Umgebung (22 Bilder, 1.44 MB)

Filitosa [ ^ ]

An der Straße kann man den bizarr geformten Felsen Löwe von Roccapina sehen. Der eigentliche Höhepunkt ist das jungsteinzeitliche Dorf Filitosa. Die Ausgrabungsstätte liegt auf einer Anhöhe und darunter weit verstreut sind weitere Menhirstatuen zu sehen. Viele davon sind behauen und interessante Details sind noch zu erkennen. Das ganze Ensemble macht einen gepflegten Eindruck und ein informatives Museum rundet den mystischen Ort ab.

Bilderserie von Filitosa (28 Bilder, 1.99 MB)

Bonifacio [ ^ ]

Die südlich gelegene Hafenstadt Bonifacio diente mir als Fährhafen zur Überfahrt nach Sardinien. Leider mit etwas wenig Zeit ausgestattet konnte ich nur kurze Blicke von dieser Stadt mitbekommen. Der Anblick auf dem Felsen ist imposant und reizt zu einer näheren Besichtigung.

Bilderserie von Bonifacio (23 Bilder, 857 KB)

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